Wir sind Elli Ries und Luisa Filip. Die Idee zu “X und Y” haben wir 2020 für einen Podcast-Wettbewerb von Deezer entwickelt, wo wir es bis in die Top 5 geschafft haben. Wir hatten gerade Margarete Stokowskis “Untenrum frei” fertig gelesen, #Metoo-Themen fanden neben Corona kaum Beachtung und der damalige ARD-Programmdirektor Volker Herres erklärte in der BamS, er würde in der Unterhaltung gerne mehr Frauen sehen, aber es falle ihm einfach kein weibliches Pendant zu Kai Pflaume ein. Wir hatten Redebedarf. Über all die ungesehenen Frauen und queeren Menschen im Showbusiness, aber auch generell über Medien und Feminismus.
In Deutschland schauen wir im Durchschnitt täglich 203 Minuten lang Fernsehen, hören 77 Minuten Radio, sind 37 Minuten auf Social Medien unterwegs und lesen 27 Minuten lang in einem Buch (Stand 2023). Und selbst, wenn wir nicht aktiv selbst Medien konsumieren, nehmen wir beim spazieren bewusst oder unbewusst Werbeplakate wahr, schielen im Bahnhof auf die Zeitschriftenauslage und lassen uns im Supermarkt von Lautsprecher-Musik berieseln. Medien begleiten uns den ganzen Tag und haben damit einen enormen Einfluss darauf, welche Geschlechterrollen wir verinnerlichen.
… oder eher Feminismen. Eines unserer ersten Learnings war, wie vielfältig die feministischen Debatten sind. Wir sind deswegen ständig selbst noch auf der Suche: Wie können wir im Podcast auch auf intersektionale Perspektiven eingehen, wenn es in der Medienforschung an Studien zu Klasse oder Ethnizität oft noch fehlt? Oder: Wie können wir die Geschlechterbilder aufbrechen, wenn Filme oder Bücher meistens nur zwei Geschlechter kennen?
Wir glauben an eine sich ständig wandelnde Gesellschaft. Kein „Das war halt schon immer so“. Mit diesem Podcast wollen wir konstruktiv und niedrigschwellig zu einem feministischen Wandel beitragen.